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Nürnberg: Biergarten auf Hauptmarkt kommt – Stadtrat überrumpelt


"Das Letzte, was der Markt braucht"
Biergarten auf Hauptmarkt kommt – Stadträte wussten von nichts


Aktualisiert am 17.05.2024Lesedauer: 2 Min.
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Wirtschaftsreferentin Andrea Heilmaier will auf dem Hauptmarkt eine Gastronomie mit Bierausschank installieren – die Stadträte von Grüne und SPD fühlen sich überrumpelt.Vergrößern des Bildes
Wirtschaftsreferentin Andrea Heilmaier will auf dem Hauptmarkt eine Gastronomie mit Bierausschank installieren – die Stadträte von Grünen und SPD fühlen sich überrumpelt. (Quelle: t-online / imago/imago-images-bilder)

Die Wirtschaftsreferentin setzt ihren Plan für eine Gastronomie auf dem Hauptmarkt um. Mehrere Stadträte erfahren das erst durch t-online und bezeichnen das Vorgehen als "unglaublich".

Der Streit um den Nürnberger Hauptmarkt geht in die nächste Runde. Die Pop-up-Gastronomie der Tucher-Brauerei auf dem Hauptmarkt soll kommen, wie Wirtschaftsreferentin Andrea Heilmaier (CSU) t-online bestätigte. Einige Stadträte wussten davon bislang nichts. Vertreter von Grünen und SPD fühlen sich vor den Kopf gestoßen.

Christine Kayser, Fraktionsvorsitzende der SPD, erreicht die Information erst durch t-online. Sie bezeichnete das Vorgehen der Wirtschaftsreferentin als "unglaublich". "Fakten ohne Dialog zu schaffen, passt nicht zu unserer Kultur im Stadtrat", so Kayser weiter. So etwas habe sie, seitdem sie im Stadtrat sitzt, noch nicht erlebt.

Ähnliche Töne schlug auch Achim Mletzko von den Grünen an. Er sagte: "Das hat die Referentin wohl alleine auf ihrem Schreibtisch entschieden." Dass er durch die Presse davon erfahre, dass der Biergarten nun doch komme, mache ihn "muffig".

Nürnberger Stadträtin: "Der Markt ist klasse"

Abgesehen von der Tatsache, dass Heilmaier die Pop-up-Gastronomie offenbar vorantreibt, ohne den Stadtrat sowie den zuständigen Ausschuss einzubeziehen, kritisiert Mletzko ihren Plan auch weiter inhaltlich. "Ich gehe davon aus, dass ein Bierausschank das Letzte ist, was der Hauptmarkt braucht."

Kayser findet: "Der Markt ist klasse". Zwar sei sie als Stadträtin und Bewohnerin der Nürnberger Altstadt dafür, ihn beständig weiterzuentwickeln. "Er ist für uns Altstadtbewohner auch Nahversorgung mit Lebensmittel. Die konsumfreie Zone mit den Stühlen in der Mitte des Marktes muss bleiben, kann aber weiter entwickelt werden mit mehr Grün und Sonnenschutz." Eine Pop-up-Gastronomie mit Alkoholausschank kann sie sich deshalb nicht vorstellen – zudem gebe es um den Hauptmarkt bereits genug Restaurants und Bars.

Heilmaier weist Kritik zurück

Heilmaier weist die Kritik von Seiten der SPD und der Grünen indes entschieden zurück. Ihr gehe es darum, den Hauptmarkt weiterzuentwickeln. „Wie wollen wir etwas verbessern, wenn wir nichts ausprobieren? Die Pop-Up-Gastro soll ein neuer Bestandteil des Wochenmarktes sein", so Heilmaier zu t-online. Zudem betont die Referentin, dass sie von dem Konzept der Tucher-Brauerei überzeugt sei, diese lasse hochwertige Möbel und einen Ausschank extra für den Hauptmarkt anfertigen.

Rückendeckung erfährt Heilmaier von Andreas Krieglstein. Der Fraktionsvorsitzende der CSU im Nürnberger Stadtrat sagt: "Das Genehmigungsverfahren für die Pop-up-Gastronmie auf dem Hauptmarkt läuft." Das sei dem Stadtrat auch so kommuniziert worden – damit widerspricht der CSU-Mann den Aussagen von Grünen und SPD.

Wann der Biergarten kommen soll

Zugleich betont Krieglstein nach der Diskussion im Rat: "Wenn jetzt Entscheidungen zum Thema Wochenmarkt getroffen werden, sollte der Stadtrat informiert werden." Er gehe davon aus, dass Heilmaier deshalb auch mit den Fraktionsvorsitzenden der SPD und der Grünen in den Dialog trete.

Unklar ist noch, wann der Pop-up-Biergarten auf dem Hauptmarkt aufgebaut wird. Heilmaier sagte, das Vorhaben sei grundsätzlich machbar, die Einzelheiten müssen aber noch im Genehmigungsverfahren geprüft werden. Wenn das Verfahren positiv abgeschlossen werde und das Mobiliar ausgeliefert worden sei, könne es losgehen.

Verwendete Quellen
  • Telefonat mit Christine Kayser und Achim Mletzko
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