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Blutvergiftung nach Mückenstich – das sind mögliche Warnsignale


Sepsis nach Insektenstich
Blutvergiftung nach Mückenstich – so äußert sie sich


Aktualisiert am 22.05.2024Lesedauer: 3 Min.
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Ein Mann kratzt sich am Arm.Vergrößern des Bildes
Bei einem Mückenstich lieber nicht kratzen – sonst droht eine Infektion, die sich – in seltenen Fällen – auf den gesamten Körper ausbreiten kann. (Quelle: Cunaplus_M.Faba/getty-images-bilder)

Ein Mückenstich ist für gewöhnlich harmlos. Ernste Folgen drohen nur, wenn Keime über den Stich in die Haut eindringen. Woran das zu erkennen ist.

Der Mückenstich gilt hierzulande als Lappalie: Heimische Mücken übertragen in der Regel keine Krankheiten. Und im Gegensatz zu Stichen anderer Insekten wie etwa Bienen oder Wespen zieht ein Mückenstich auch selten allergische Reaktionen nach sich. Abgesehen vom lästigen Juckreiz sind also keine gesundheitlichen Gefahren zu erwarten – es sei denn, Bakterien gelangen über in den Stich ins Gewebe.

Dann entzündet sich zunächst die betroffene Hautstelle, was sich typischerweise durch deutlich sichtbare Symptome äußert: Die Haut tut weh, ist stark gerötet und überwärmt, später schwillt sie an. Die Rötung ist scharf begrenzt und kann sich ausweiten, wenn die Entzündung auf die umliegenden Lymphgefäße übergreift.

Oft wirkt sich die Infektion auch auf das allgemeine Befinden aus, beispielsweise fühlen sich viele Betroffene abgeschlagen oder bekommen Fieber und Schüttelfrost.

Fachleute nennen diese akute Hautinfektion Erysipel, eine andere Bezeichnung ist Wundrose. Sie kommt recht häufig vor: Pro Jahr erkranken etwa 100 von 100.000 Menschen daran, hauptsächlich Erwachsene. Bei den meisten von ihnen lässt sich die Infektion gut durch eine Behandlung mit Antibiotika in den Griff bekommen.

Ohne Behandlung kann es hingegen passieren, dass sich die Erreger in tiefere Gewebeschichten und schlimmstenfalls im gesamten Körper ausbreiten. Eine seltene, aber gefürchtete Konsequenz ist eine sogenannte Blutvergiftung, fachsprachlich Sepsis genannt.

Übrigens: Ungefähr 3.500 verschiedene Arten von Stechmücken sind auf der Welt bekannt. Hierzulande sind etwa 50 Arten heimisch. Neben den Stechmücken gibt es noch andere Mückenarten, die Blut saugen – etwa die Kriebelmücke. Sie sticht allerdings nicht, sondern beißt eine winzige Wunde in die Haut, aus der sie das Blut dann aussaugt. Der Biss der Kriebelmücke kann schmerzhaft sein und jucken.

Blutvergiftung nach Mückenstich – das sind die Anzeichen

Eine Blutvergiftung ist nicht an der Haut zu erkennen. Wenn eine Hautinfektion – etwa ein Erysipel nach einem Insektenstich – die Ursache ist, treten zwar deutliche Anzeichen wie die besagte Rötung und Schwellung auf. Diese zeigen aber zunächst nur, dass sich die Haut entzündet hat, und sind noch kein Hinweis auf eine Sepsis.

Zu einer Blutvergiftung kommt es, wenn die Bakterien sich im Körper ausgebreitet haben und das körpereigene Abwehrsystem nicht rechtzeitig mit ihnen fertigwird.

Dann nimmt die Abwehrreaktion heftige Ausmaße an, was sich unter anderem durch folgende Symptome äußert:

  • ein starkes Krankheitsgefühl
  • Fieber und Schüttelfrost, eventuell auch eine starke Unterkühlung
  • Verwirrtheit und Schläfrigkeit
  • niedrigen Blutdruck
  • beschleunigte Atmung
  • beschleunigten Puls, Herzrasen
  • manchmal Durchfall und Erbrechen

Bei diesen Beschwerden ist ein Anruf beim Rettungsdienst (Notrufnummer 112) fällig, weil eine Blutvergiftung so schnell wie möglich im Krankenhaus behandelt werden muss. Andernfalls drohen lebensgefährliche Folgen bis hin zum Organversagen.

Blutvergiftung nach Mückenstich verhindern

Ein Mückenstich heilt normalerweise auch ohne Behandlung ab. Wichtig ist, dass Betroffene ihn nicht aufkratzen und so gut es geht vor Keimen schützen. Bestimmte Bakterien lösen, wenn sie in die Haut eindringen, Infektionen aus, die sich – in seltenen Fällen – zur Blutvergiftung ausweiten können.

Wer den Juckreiz nicht erträgt, sollte statt Kratzen lieber Kühlen, etwa mit einem Kühlpack. Ist der Mückenstich bereits entzündet, sollte er ärztlich untersucht werden. Wer Anzeichen für eine Wundrose bei sich bemerkt, sollte so rasch wie möglich zur Ärztin oder zum Arzt.

Für wen ein erhöhtes Risiko besteht

Die meisten Menschen müssen nach einem Mückenstich keine Angst vor einer Blutvergiftung haben. Selbst wenn sich die Einstichstelle entzündet und es zur Wundrose kommt, ist das Risiko für ernste Komplikationen wie eine Sepsis gering – sofern die Betroffenen rechtzeitig zur Ärztin oder zum Arzt gehen.

Das Risiko für eine Blutvergiftung besteht insbesondere für Menschen mit bestimmten Vorerkrankungen wie Diabetes, starkem Übergewicht, einer Alkoholabhängigkeit, Lymphödemen oder Durchblutungsstörungen.

Generell ist das Risiko für eine Sepsis erhöht, wenn das Abwehrsystem beeinträchtigt ist. Zu den Einflüssen, die das Immunsystem schwächen können, zählen etwa bestimmte Arzneimittel wie Krebsmedikamente und Kortison.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Online-Informationen von Deximed: deximed.de (Abrufdatum: 22.5.2024)
  • Online-Informationen von AMBOSS: www.amboss.com (Abrufdatum: 22.5.2024)
  • Online-Informationen des öffentlichen Gesundheitsportals Österreichs: www.gesundheit.gv.at (Abrufdatum: 22.5.2024)
  • Online-Informationen des Pschyrembel: www.pschyrembel.de (Abrufdatum: 22.5.2024)
  • Fritsch, P., Schwarz, T.: "Dermatologie Venerologie", Springer Berlin Heidelberg 2018
  • "Erysipel (Wundrose)". Online-Informationen von Gelbe Liste Pharmaindex: www.gelbe-liste.de (Stand: 22.11.2018)
  • "Wundrose und Phlegmone". Online-Informationen des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG): www.gesundheitsinformation.de (Stand: 7.3.2018)
  • "Mückenstich". Online-Informationen von Altmeyers Enzyklopädie: www.altmeyers.org (Stand: 4.11.2016)
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